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Fachgebiete

Pneumologie

Pneumologie ist weit mehr als Lungenheilkunde, ja der Begriff Lunge kommt in der Bezeichnung des Faches gar nicht vor. Das griechische Pneuma bedeutet viel mehr als Luft, es deutet hin  auf den „Geist“ , die „Seele“, den Hauch, der alles durchdringt, der kosmische Macht hat, also auf das Schicksal selbst.  

Ist die Zeit der „Phtisiologie“  nur in den Erzählungen einer Generation wach geblieben, die noch Sauerbruch persönlich erlebt hatten, so bekommt die Tuberkulose, die Mutter aller Krankheiten, durch die Migrationsströme neue Aktualität. Gleichzeitig verlieren die anderen Volkskrankheiten der Pneumologen, das Asthma und die COPD keineswegs an Bedeutung. Das Lungencarcinom ist inzwischen die Tumorerkrankung mit der größten Dynamik, sowohl bezüglich der Mortalität, wie der Innovationen in der Onkologie.

In den letzten 25 Jahren hat sich die Schlaf- und Beatmungsmedizin zu einem wichtigen und starken Teil der Pneumologie entwickelt. Die Allergologie ist weiter essentieller Bestandteil der pneumologischen Versorgung, die Dynamik der individuellen Therapie des Asthma wird uns in den nächsten Jahren erheblich beschäftigen.

Onkologie

Neben Fortschritten der Immuntherapie gewinnen individuelle, an der molekularen Signatur des Tumors orientierte, Therapiekonzepte in der Onkologie zunehmend an Bedeutung. Das Lungenkarzinom ist weltweit bei Männern der häufigste und bei Frauen der vierthäufigste solide Tumor. Durch seine ungünstige Prognose ist diese Erkrankung mit Abstand die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen.

Ausgerechnet dieser Problemtumor schickt sich nun an, zu einem Musterbeispiel der „personalisierten“ Krebsmedizin zu werden.

Beim lokal fortgeschrittenen/metastasierten NSCLC ist die Chemotherapie weiterhin die Hauptsäule der Therapie. Mit zunehmender Kenntnis der Molekularpathologie erlangen zielgerichtete Substanzen immer größere Bedeutung. In Abhängigkeit von Treibermutationen können individuelle Therapiekonzepte entwickelt werden. Dabei ist eine präzise morphologische, immunhistochemische und molekularpathologische Diagnostik unerlässlich.

Nationale und internationale Leitlinien empfehlen inzwischenbei Nicht-Plattenepithel-NSCLC vor Therapiebeginn die Durchführungder molekularen Diagnostik für EGFR und ALK. Eine Erweiterung der therapeutischen Möglichkeiten kann durch den Einsatz von sog. „Checkpoint-Antikörpern“ erwartet werden. Dieses Behandlungsprinzip rückt die immunologische Tumortherapie in den Fokus klinischer Forschung.

Schlafmedizin

Schlafbezogene Atmungsstörungen haben hohe Bedeutung für den einzelnen Patienten und die Gesellschaft, da sie unabhängiger Risikofaktor u.a. für arterielle Hypertonie, Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom sind, die Mortalität erhöhen, die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr    beeinträchtigen, zu erheblichen direkten und indirekten Kosten durch Folgeerkrankungen, Unfälle, Arbeitsausfall und die Behandlung führen.

Die medizinisch-wissenschaftliche Entwicklung ist durch die Differenzierung unterschiedlicher Phänotypen von SBAS und die Evaluation technischer Weiterentwicklungen geprägt. Obstruktive und zentrale SBAS und ihre Unterformen müssen daher voneinander und von Hypoventilationssyndromen, auch vom Obesitas-Hypoventilationssyndrom, differenziert werden.

Die Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen stellen einen wichtigen Teil der Arbeit niedergelassener und klinisch tätiger Pneumologen dar und sind ein integraler Bestandteil der pneumologischen Weiterbildung. In der interdisziplinären Schlafmedizin arbeiten Neurologen, Psychiater, Pädiater, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen und Zahnärzte zusammen.

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