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Krankheitsinfo

Asthma

Habe ich Asthma?

Um abzuklären, ob wir Sie auf Asthma untersuchen müssen, haben wir in unserer Praxis einen eigenen Fragebogen entwickelt. Wenn Sie alle Fragen ehrlich beantworten, können Sie selbst abschätzen, wie groß Ihr Risiko ist, an Asthma erkrankt zu sein.

Tut Asthma weh?

Zu Anfang sicherlich nicht. Oft steht ein kleiner, kaum als dramatisch wahrgenommener Infekt am Beginn der Erkrankung. Verdacht schöpfen sollte man, wenn nach Abklingen der Akutsymptome über längere Zeit ein dauernder, trockener Husten bleibt, Atemgeräusche, besonders beim Ausatmen, zu hören sind oder die körperliche Belastbarkeit eingeschränkt ist. Auch durch Husten gestörter Nachtschlaf oder das Gefühl, einen "Knödel" im Hals zu spüren, können Hinweise auf eine Überempfindlichkeit der Schleimhaut (bronchiale Hyperreagibilität) sein. Sie ist die Voraussetzung, dass überhaupt ein Asthma entstehen kann. 

Kann ich mit Asthma Sport treiben?

Aber ja! Bei den olympischen Spielen in Atlanta hatten zwölf Goldmedaillengewinner der amerikanischen Mannschaft Asthma. Es müssen aber ja nicht gleich sportliche Höchstleistungen sein. Ein vernünftiges Bewegungstraining tut's auch. Gerade Patienten mit schwerem Asthma profitieren davon. Ihre Lungenfunktion verbessert sich und sie werden durch das Training belastbarer – das bringt mehr Lebensqualität. Besonders empfehlenswert sind Schwimmen, Rudern und Gymnastik. Auch Walking, Rad fahren oder Tanzen sind geeignet. Wer Sportarten mit kurzen, schnellen Sprints (zum Beispiel Tennis) liebt, sollte sich bestimmte Techniken angewöhnen, zum Beispiel verlängerte Aufwärm- und Abklingphase, häufige Pausen, zwischengeschaltete Atemübungen, kein unkontrollierbarer Wettkampfstress.

Darf ich in die Sauna gehen?

Ja, wenn Sie die Reihenfolge der Anwendungen (Duschen, höchstens zehn Minuten Sauna, Abkühlung und Ruhe) einhalten. Vorsicht bei Aufgüssen: Der feucht-warme Nebel kann Ihnen Probleme bereiten. Nicht günstig ist deshalb auch das Römische Dampfbad.

Was ist, wenn ich schwanger werde?

Keinesfalls sollten Sie jetzt abrupt Ihre Dauermedikation absetzen. Ein schwerer Asthma-Anfall ist für das ungeborene Kind gefährlicher als erlaubte Medikamente. Sprechen Sie deshalb im Fall einer Schwangerschaft sofort mit uns, damit wir gemeinsam eine Therapie entwickeln.

Wie kann ich meine Situation verbessern?

Nur wer die Krankheit kennt, kann sie besiegen. Nutzen Sie deshalb unbedingt unsere Patientenschulung. Dort werden wir alle Ihre Fragen ausführlich beantworten

Cortison

Cortison - nein, danke!?

Zunächst sind Sie vielleicht betroffen, wenn wir Ihnen sagen, dass wir Ihre Krankheit mit Cortison behandeln wollen. Doch über dieses Medikament, das den einen als Teufelszeug, den anderen als Wunderwaffe gilt, gibt es viele falsche Vorstellungen. Wir wollen ein paar davon korrigieren.

1. Cortison ist gefährlich, es verursacht Mondgesicht, Geldscheinhaut, Zuckerkrankheit, Gewichtszunahme

Richtig ist: Dies alles sind keine Nebenwirkungen, sondern Wirkungen des Cortisons, mit denen man rechnen muss, wenn man Cortison als Tabletten in hoher Dosierung einnimmt. Um 200 Gramm Bronchien zu behandeln, müssen Sie aber nicht gleich Ihren ganzen Körper mit Cortison überschwemmen. Bei der Inhalationsbehandlung kommen wir mit einer Dosis aus, die etwa 100mal geringer ist als die Menge, die Ihre Nebennierenrinde täglich an körpereigenem Cortisol-Hormon produziert. Sie müssen mit keinen wesentlichen Nebenwirkungen rechnen.

2. Cortison ist das letzte Mittel der Wahl, wenn alles andere versagt hat

Richtig ist: Cortison steht ganz am Anfang der Asthma-Therapie. Es hilft so gut gegen Entzündungen, dass sich Cortison in den letzten Jahren sowohl beim leichten Asthma wie auch bei der bronchialen Überempfindlichkeit als Mittel der ersten Wahl herausgestellt hat. Weil es inhaliert wird, wirkt es lediglich auf die Schleimhaut und verursacht so gut wie keine Nebenwirkungen im Körper.

3. Cortison-Spray nehme ich nur, wenn meine Beschwerden besonders stark sind

Richtig ist: Auch in der beschwerdefreien Zeit ist es wichtig, die inhalierbaren Cortikoide anzuwenden. Die entzündlichen Veränderungen der Schleimhaut werden vom Patienten zunächst einmal gar nicht wahrgenommen. Damit die Entzündung zurückgeht oder eventuell ganz verschwindet, muss sie kontinuierlich behandelt werden.

Schnarchen

Von wegen "Gute Nacht!"

Hat Ihnen jemand gesagt, dass Sie wiederholt schnarchen?  Leiden Sie unter Tagesmüdigkeit, schlafen Sie regelmäßig vor dem Fernseher ein? Leiden Sie unter Übergewicht und vielleicht Bluthochdruck, werden Sie nachts mit Atemnot wach? Dann könnte es sein, dass Sie unter einem Schlafapnoe-Syndrom leiden.  Unser Schnelltest kann erste Hinweise liefern. Bei dieser Erkrankung wird der Schlaf erheblich gestört und wird als nicht erholsam empfunden. Die gesundheitlichen Folgen sind zunächst nicht gravierend, langfristig jedoch bedrohlich: Bluthochdruck, Herzleistungsschwäche, Leistungsabfall und unüberwindliche Müdigkeit. Nach einer Polygrafie, die Sie bequem zu Hause durchführen, kann entschieden werden, ob Sie eine Untersuchung im Schlaflabor benötigen. 

Der sicherste, oft aber schwerste Weg zur Besserung Ihrer Symptome ist die Gewichtsabnahme. Wir helfen Ihnen dabei in unserer Patientenschulung zur Gewichtsreduktion.

Tuberkulose

Tuberkulose – gibt's die noch?

Tuberkulose ist immer noch aktuell, noch lange nicht bezwungen. Durch zunehmende Migration aus Ländern, in denen die Tuberkulose noch eine Volkskankheit ist, nehmen auch in Deutschland die Tuberkulose-Fälle zu. 

Zum Glück ist sie eine sehr seltene Lungenerkrankung geblieben, für deren Behandlung zuverlässige Medikamente zur Verfügung stehen. Nur wenn sie zu lange verschleppt wurde oder die Therapie nicht konsequent durchgeführt wird, ist die Tuberkulose eine bedrohliche Gefahr. Die Krankheit schreitet sehr langsam fort und die Erreger vermehren sich nur sehr träge, so dass eine Tablettentherapie über viele Monate durchgehalten werden muss, um erfolgreich zu sein.

Da es sich um eine Infektionskrankheit handelt, ist nach dem Bundesseuchengesetz die Tuberkulose meldepflichtig, das heißt, Patienten, die ansteckend sind, müssen in einem Krankenhaus behandelt werden, bis keine Gefahr mehr für die Umgebung besteht. Wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird, lässt sich in den meisten Fällen eine längere stationäre Behandlung vermeiden. Deshalb ist es, wie auch bei anderen Erkrankungen der Lunge, wichtig, dass bei unklaren Beschwerden wie Husten, Auswurf oder Blutbeimengungen im Auswurf die Lunge gründlich untersucht wird.

COPD

Im Gegensatz zu Asthma bronchiale handelt es sich bei COPD um eine irreversible Atemwegsobstruktion. Ursache ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die meist progredient  ist, und durch inhalative Partikel- oder Gasnoxen induziert wird. Meist steckt ein Tabakabusus dahinter. Die einzige Möglichkeit, die Progression der Erkrankung aufzuhalten, besteht in der Nikotinkarenz. Um den Krankheitsverlauf aufhalten zu können, ist eine frühzeitige Identifikation der Patienten notwendig.

Als Folge der Erkrankung beklagen die Patienten häufig mindestens eines der Kernsymptome:
- Chronischer Husten
- Häufig, jedoch nicht immer, verbunden mit Auswurf
- Belastungsatemnot

In der Regel beginnt diese Symptomatik erst nach dem 45. bis 50. Lebensjahr. Oft kommen die Patienten erstmalig nur mit dem Leitsymptom Belastungsatemnot, ohne dass weitere Symptome vorliegen. Die Dyspnoe tritt häufig unter Belastung auf, erst in späteren Stadien, auch in Ruhe. Merkmal ist auch hier die Chronizität der Beschwerden. Im Unterschied dazu treten die Beschwerden bei Asthma bronchiale episodisch und anfallsartig auf. Das Bronchialkarzinom kann ebenfalls zu anhaltendem Husten führen oder die Charakteristik des bisherigen Hustens verändern und sollte ausgeschlossen werden.  Weitere Differentialdiagnosen der Belastungsdyspnoe betreffen die Herzinsuffizienz, KHK, Übergewicht, Trainingsmangel oder schwere Anämie.

Seltene Lungenerkrankungen

In unserer Praxis werden zusammen mit unseren Kooperationspartnern auch kompliziertere Fragestellungen bearbeitet. Dazu gehören insbesondere interstitielle Lungenerkankungen, wie die Sarkoidose, Lungenfibrose oder Lungenbeteiligungen bei anderen Systemerkrankungen, wie z.B. Rheuma. Wir haben dazu die Möglichkeiten auch stationärer Untersuchungen, wie transbronchiale Biopsien, endobronchialen Unltraschall oder transthorakale Biopsien. Wir sind deshalb in mehreren Boards aktiv (ILD Board) und dokumentieren in verschiedene Register (ILD Register, German Asthma Net, Cosyconet) Dazu bitten wir Sie schon beim Erstkontakt in unserer Praxis um Ihre Zustimmung.

Übergewicht

Berechnen Sie Ihren Body Mass Index: Sie brauchen nur Ihre Größe (in cm) und Ihr Gewicht (In kg) einzugeben. Ein Klick auf den Berechnen-Button liefert umgehend das Ergebnis. Möchten Sie eine weitere Berecnung durchführen, müssen Sie die Seite zuvor neu laden (aktuallisieren).

Alpha-1-Antitrypsinmangel

Alpha-1-Antitrypsin ist ein Eiweiß, das eine Schutzfunktion für die Lunge hat. Es verhindert, dass Lungengewebe im Rahmen entzündlicher Prozesse abgebaut wird.

Der Alpha-1-Antitrypsinmangel ist eine erbliche Stoffwechselerkrankung. In Deutschland sind ca. 8000-12000 Menschen betroffen, wobei von einer relevanten Zahl nicht erkannter Fälle auszugehen ist.

Der Alpha-1- Antitrypsinmangel wird häufig als COPD verkannt und zu selten und oft spät diagnostiziert.

Als zertifiziertes Zentrum bieten wir Screening-Untersuchungen auf einen Alpha-1-Mangel an. Bei positivem Befund oder bei hochgradigem Verdacht auf das Vorliegen der  Erkrankung kann durch eine genetische Untersuchung eine definitive Aussage erfolgen.

Wann wird ein Screening empfohlen ?
- Lungenemphysem, vor allem im frühen Erwachsenenalter
- Chronische Lungenerkrankungen wie chronisch obstruktive Bronchitis oder Bronchiektasen
- Blutsverwandten von Personen mit bekanntem Alpha-1-Antitrypsinmangel
- Ungeklärter Leberzirrhose

Nach der gesicherten Diagnose ist zu prüfen, ob außer den allgemeinen Behandlungsmassnahmen einer COPD  - bronchodilatatorische Therapie, regelmäßige Impfungen, körperliches Training und Vermeidung inhalativer Belastungen , insb. Inhalationsrauchen - als spezifischer Therapieansatz eine Substitutionstherapie infrage kommt.

In einem solchen Fall wird Alpha-1-Antitrypsin wöchentlich in Form einer Kurzinfusion verabreicht.

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